Wie arbeite ich in der Psychosozialen Beratung konkret mit dem Einsatz tiergestützter Interventionen?

Ich bin Dipl. Fachkraft für tiergestützte Interventionen. Diesen Universitätslehrgang habe ich über Tiere als Therapie absolviert.

Der Einsatz tiergestützter Intervention kann auf vielseitige Arten erfolgen, z.B.:

– durch die Anwesenheit meines tierischen Teams
– dieses Team besteht aus lebendigen Tieren und auch Stofftieren
– die Einbindung von Bildern, Geschichten, Metaphern und weiteren kreativen Methoden
– durch unterschiedliche Beratungssetting

Das Beratungssetting kann individuell an Ihre Wünsche und aus der Beratung heraus entstehende Bedürfnisse angepasst werden. Beratungseinheiten finden dann z.B. auch Outdoor statt bzw. an Orten, an denen sich Tiere aufhalten. Etwaige Eintrittskosten sind vom Klienten zu übernehmen, für Ihre Anfahrt sorgen Sie selbst. Die Kosten belaufen sich auf die üblichen Kosten einer Beratungseinheit + Eintrittskosten + plus Anfahrtspauschale von € 10-20,- (je nach Ort). Aus diesem Grunde empfiehlt sich hiefür eine Doppeleinheit, ist aber kein Muss.

Eine Beratungseinheit in Anwesenheit eines lebendigen Tieres findet ausschließlich angekündigt bzw. nach Vereinbarung statt und setzt immer zumindest ein Beratungsgespräch ohne ein lebendiges Tier voraus!

Die grundlegende Verantwortung für das eingesetzte Tier liegt bei mir als Beraterin, die Abklärung der grundsätzlichen Eignung erfolgt selbstverständlich nach bestem Wissen und Gewissen gemäß den jeweils gültigen Voraussetzungen.

Bitte bedenken Sie jedoch: ein Tier ist ein Tier und somit nicht 100% berechenbar. Der achtsame Umgang wird von allen beteiligten Personen vorausgesetzt und schriftlich vereinbart.

In der Psychosozialen Beratung arbeite ich mit gesunden Menschen an beraterischen Zielen, im Präventionsbereich und begleite Sie bei Veränderungsprozessen. Eine Beratung kann weder einen Arztbesuch noch eine Therapie ersetzen. Bei Unsicherheiten Ihrerseits klären Sie bitte Ihre medizinischen Fragen und Bedenken mit den jeweiligen ärztlichen Spezialisten / Fachärzten ab!

Den Erhalt dieser Informationen, dessen Verständnis und Ihre Einwilligung zum tierischen Einsatz bestätigen Sie mit Ihrer Unterschrift bzw. Einwilligung im ersten persönlichen Beratungsgespräch. Auch aus diesen Gründen findet der erste Beratungstermin immer ohne lebendiges Tier statt. Selbstverständlich muss immer die Zustimmung aller beteiligten Personen vorliegen.

„Therapie“-Samtpfote in Ausbildung

Ilvy

Meine angehende tier“therapeutische“ Begleitung Ilvy, eine selbstbewusste Main-Coon-Ragdoll-Mischung. Wir trainieren fleissig, sodass Sie uns zukünftig durch ihre Anwesenheit im Beratungssetting begleiten kann.

In memoriam

Sammy
Der weltbeste Therapeut auf 4 Pfoten 2009-2023

Tiergestützte Interventionen in der Beratung

Der Umgang mit Tieren kann sich positiv auf uns Menschen und unsere Gesundheit auswirken.
Doch wie genau machen Tiere das und in welchen Bereichen wirken Sie?

Ruhe und Entspannung
Tiere tragen oft alleine durch ihre bloße Anwesenheit zu unserer Entspannung bei. Diese beruhigende Wirkung auf Menschen kann helfen, den Umgang mit Ängsten und Sorgen zu lernen. Negatives wird durch die Ablenkung im Umgang mit einem Tier weniger stark wahrgenommen, der Zugang zu den eigenen Gefühlen kann fließender gelingen.
Auch das Lernen fällt uns oft leichter, die Konzentration wird gefördert.

Selbstwert erkennen – Selbstbewusstsein stärken
Jedes Tier hat seine eigene Persönlichkeit – so wie jeder Mensch auch. Tiere handeln meist instinktiv, dennoch spiegelt ihr Verhalten oft uns selbst bekanntes Verhalten wider – auch Ängste und Herausforderungen. Dies kann uns das Gefühl geben, nicht alleine mit unserer Situation zu sein. Es zeigt uns vielleicht sogar, dass das Leben weitergeht und irgendwo immer eine – wenn auch noch so kleine  – Lösung und Freude liegt.
Durch den Umgang mit Tieren kann sich unser Zugang zu unserem eigenen Wert, unsere Bedeutung im System öffnen. Unser Selbstbewusstsein kann Stärkung erfahren.

Aktivität steigern – psychisch & physisch
Das Spielen mit Tieren regt auch unseren Geist an. Wenn man mit einem Tier trainiert / Tricks übt etc., dann aktiviert dieses Training auch gleichzeitig unsere Gehirnaktivität.
Aktivitäten mit Tieren wirken natürlich auch körperlich positiv. Der Mensch kommt in Bewegung – sei es nun mit dem ganzen Körper, fein- oder grobmotorisch. Die eigene Motivation entsteht quasi „wie von selbst“.

Stärkung sozialer Kompetenzen
Der Umgang mit Tieren stärkt unsere sozialen Kompetenzen. Tiere zeigen uns meist ganz deutlich, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Gleichzeitig verzeihen sie auch ganz viel, zeigen uns Ihre Zuneigung und bringen uns Vertrauen entgegen. Mitgefühl kann wahrgenommen und Empathie anderen und sich selbst gegenüber kann niederschwellig geübt werden.
Sie haben aber auch oft ihren eigenen Kopf und können uns so zeigen, wie sie es machen, ihre eigenen Grenzen aufzuzeigen, zu spüren und anderen mitzuteilen. Tiere sind wunderbare, liebenswürdige Lehrer! Ihr instinktives und eigentlich meist bedürfnisorientiertes Verhalten kann sehr anregend wirken!

Freude, Spaß, Humor & große Gefühle
Natürlich können Tiere auch eine Menge Spaß und Freude in unser Leben bringen. Sie bringen uns zum Lachen, zum Weinen und sogar dazu, dass wir mit ihnen sprechen! Tiere berühren unser Innerstes, sind Seelentröster, handeln instinktiv und zeigen immer ihre ehrlichen Gefühle.

Sensorische Reize 
Sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen, bei Senioren und gesundheitlich eingeschränkten und psychisch belasteten Personen kann die Sensorik  besonders nachhaltig positiv angesprochen werden – Aktivierung und Begegnung auf (fast) allen Ebenen und mit (fast) allen Sinnen!

– durch Beobachten kann das Beschreiben vom Gesehenen geübt werden
– die Fantasie wird angeregt
– dadurch können Geschichten erzählt werden
– durch das Verhalten der Tiere können Erlebnisse gespiegelt und
– ähnliche Situationen reflektiert werden
– und vieles Wundervolles mehr kann entstehen!